Alles größer und heller, damit Pferde sich wohlfühlen

Das Westfälische Pferdestammbuch startet die Renovierung von Stallungen und Auktionshalle

Größere Stallboxen, überall mehr Licht, neue Dächer: Das Westfälische Pferdestammbuch hat im März mit einer umfangreichen Renovierung seines Pferdezentrums an der Sudmühlenstraße in Münster-Handorf begonnen. Drei Stallungen an der kleinen Reithalle werden komplett entkernt, umgestaltet und neu bedacht. Alles wird großzügiger und heller. Jede Box bekommt mehr Raum, so dass auf derselben Gesamtfläche der heute 60 noch 48 Einzelställe übrigbleiben, die alle Außenfenster und damit natürliches Licht erhalten. Jedes Pferd hat dann zum Wohlfühlen mehr Platz und mehr Licht. Eine neue ovale Pferdeführanlage und die Modernisierung von Sozialräumen vervollständigen das Bauprogramm für die in den 1970er Jahren errichteten Gebäude.

„Nach einem halben Jahrhundert ist die Zeit reif für eine große Renovierung“, sagt Geschäftsführer Carsten Rotermund. Zum Ausgleich der zwölf wegfallenden Stallboxen soll 2023 das Pferdezentrum etwas erweitert werden. Freundlicher und heller werden wird es mit einem zweiten Bauabschnitt noch in diesem Jahr auch in der großen Auktionshalle und dem angeschlossenen Kasino. Die gesamte Anlage erhält ebenfalls ein neues lichtdurchlässiges Dach, zwei Stallungen in diesem Bereich werden zudem auf Vordermann gebracht.

Anfang Mai nach den Vorarbeiten legen die Bauarbeiter in Münster-Handorf richtig los. Bis zum Herbst soll alles fertig sein. Große Unterbrechungen bei der Arbeit und den Abläufen will das Westfälische Pferdestammbuch vermeiden. Die traditionsreiche Westfalen-Woche im Sommer mit Dressur- und Springwettbewerbern talentierter Jungpferde wird auf den weiträumigen Außenanlagen ungehindert stattfinden. Nur die Sommerauktion wird noch nicht in der renovierten großen Auktionshalle im Westfälischen Pferdezentrum über die Bühne gehen können, sondern muss an einen externen Ort verlegt werden.

Weil das Westfälische Pferdestammbuch, das mit rund 8.000 Mitgliedern zu den größten Zuchtverbänden in Deutschland gehört, in den vergangenen Jahren selbst in Corona-Zeiten erfolgreich gewirtschaftet hat, können auch die Baukosten von knapp drei Millionen Euro gestemmt werden. Unterstützung in Höhe einer Million kommt vom Land Nordrhein-Westfalen, das in seinem Wappen immerhin das Westfalenross trägt. Die öffentlichen Mittel stehen aber eher aus anderen Gründen zur Verfügung. Denn das Pferdestammbuch fördert die Pferdezucht in Westfalen, berät in allen Fragen rund um Zucht, Haltung und Fütterung und definiert seit 1904 eine der erfolgreichsten Pferderassen im Spitzensport. Hier werden Zuchtprogramme verantwortet, westfälisch gezogene Pferde registriert, Zuchtbescheinigungen erstellt und das Zuchtbuch geführt. Nicht zuletzt ist der Zuchtverband ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, dessen 40 Beschäftigte sich schon jetzt darauf freuen, dass Pferde hier künftig ideale Unterbringungsbedingungen finden.

 

Nach den Plänen des Architekturbüros Hilker und der Planungsgruppe Hilker-Stiller aus Rheine wird das Pferdezentrum des Westfälischen Pferdestammbuchs in Münster-Handorf in diesem Jahr renoviert. Drei Stallungen an der kleinen Reithalle werden komplett entkernt, umgestaltet und neu bedacht. Freundlicher und heller werden wird auch die große Auktionshalle.